Auf nach Paros!

Auf nach Paros!

Nach drei Tagen Arbeit am Boot verließen wir am 20. September 2024 die Tarsanas-Werft in Ermoupoli auf Syros und machten uns auf den Weg nach Paros.

Der Lift-In kam allerdings unerwartet schnell, kurz nach unserer morgendlichen Ankunft auf der Werft. Durch den auffrischenden Nordwind hätte man unser Boot später nicht mehr sicher zu Wasser lassen können - so die Info. Wir hatten keine Zeit mehr, das Bimini-Verdeck anzubringen, den Rettungsring an der Reling zu befestigen und uns mental aufs Segeln einzustellen - ein Kaltstart par exellence!

Ciao Ermoupoli!

Der kräftige Nordwind, der uns schräg von Achtern traf, sorgte für gutes Vorankommen. Wir hatten nur die Genua gesetzt, kamen aber oft auf mehr als 6 Knoten Geschwindigkeit. Vier Stunden intensiver Sonneneinstrahlung und unangenehmer Welle ausgesetzt, war dieser erste Schlag alles andere als angenehm. 🤪

Die Bucht vor Paros entsprach allerdings unseren Erwartungen - viel Platz, guter Halt für den Anker und kaum Schwell, somit ideal, um den Nordwind mit Böen über 30 Knoten in den nächsten zwei Tagen abzuwettern.

Die Bucht mit Blick auf den Fährverkehr

Am Montag, den 23. September, beruhigte sich der Nordwind langsam. Wir funkten den Hafenmeister der Parikia Marina an, um zu erfahren, ob an der Innenmole des Hafens ein Liegeplatz frei wäre. Die Außenmole war keine Option für uns, da man dort dem Schwell ausgesetzt war, den die zahlreichen Fähren, die Paros täglich anfahren, verursachen. Wir hatten Glück und bekamen einen Liegeplatz im Hafeninnern. Michael legte ein blitzsauberes Anlegemanöver hin und wir waren froh, uns mal wieder die Füße vertreten zu können.

Vor dem Landgang noch etwas Energie getankt und im Reiseführer geblättert

Unser erster Weg galt dem Mittagessen. Hier kam der richtige Tipp von Google: Das "Lemon...e", eine unscheinbare Taverne im Ortsinnern, mit sehr leckeren, griechischen Gerichten, welche von den Einheimischen fast ausschließlich mitgenommen und von den wenigen Touristen an zwei schlichten Holztischen im Hof genüsslich verspeist wurden. Der freundliche Besitzer sprach fließend Deutsch, die Preise waren überaus moderat. So wunderte es nicht, dass wir auch am nächsten Tag hier wieder zu Mittag aßen und uns zudem noch Moussaka für die Weiterreise mitnahmen.

Parikia from the seaside

Am Nachmittag besichtigten wir die Panagia Ekatontapyliani, einen byzantinischen Kirchenkomplex aus dem 7./8. Jahrhundert, der als einer der wichtigsten frühchristlichen Bauwerke ganz Griechenlands gilt. Die Kirche ist ein bedeutender Marienwallfahrtsort der Ägäis und befindet sich unweit der Hafenpromenade im Ort. Erst wenn man durch ein Tor den Innenhof betritt, erblickt man die Kirche:

Zu dem Gebäudekomplex gehören außerdem zwei Kapellen  und ein Baptisterium für erwachsene Täuflinge.

Hauptschiff mit dem Allerheiligsten hinter einer Wand aus Marmor
Blick von der Empore
Eingebaute Dorische Säulen, eine frühe Form des Recyclings
Das kreuzförmige Taufbecken

Nach der Besichtigung schlenderten wir noch durch die Altstadt Parikias, in deren Gassen sich Souvenirläden, Modegeschäfte, Cafés und Restaurants aneinanderreihen. Uns gefiel es dort nicht und so machten uns schon nach kurzer Zeit auf den Rückweg.

Den nächsten Tag verbrachten wir ganz unspektakulär mit Essenseinkäufen und einer zweiten gründlichen Bootsreinigung. Selbst die Leinen mussten wir auswaschen. Nichts war vom Dreck verschont geblieben. Nie wieder werden wir eine Werft als Trockendock nutzen!

Boot an Boot an der Innenmole