Entlang der Westküste

Die nächsten Tage war das Meer unser ständiger Begleiter. Immer neue Ausblicke während der Fahrt, kurze Strandwanderungen und dann der Blick aus der Luft während des Flugs zum Gletscher zauberten uns ein Dauerlächeln ins Gesicht.

Greymouth
Von Barrytown aus fuhren wir allerdings erstmal nach Greymouth, den nächsten Küstenort, um den Servicepartner unseres Van-Vermieters aufzusuchen. Seit eineinhalb Tagen blieb das Gas fürs Kochen nicht an, wenn wir es entzündet hatten und seit längerem öffnete sich die Lüftungsklappe des Autodachs eigenständig während der Fahrt. Um es kurz zu machen, der Servicepartner hatte keine Zeit und wir fanden mit viel Glück einen Experten, der das Problem mit der Flamme als ein mechanisches identifizierte und fürs Erste lösen konnte. Wie wir im Notfall tricksen könnten, erklärte er uns auch noch. Geld wollte er dafür nicht. Mal wieder ein äußerst hilfsbereiter Neuseeländer! 🤩

Die Lüftungsklappe öffnet sich weiter nach Lust und Laune, aber da sie die Fahrt an der Westküste überstanden hat, hoffen wir das Beste und schließen sie weiterhin bei jedem Anhalten.
In Greymouth gönnten wir uns im "Seven Penny", dem besten Café des Ortes, ein spätes, leckeres Frühstück. Ausnahmsweise haben wir unser Essen fotografiert:



Kiwi-Spot Ōkārito
Wir verließen Greymouth nachmittags und machten uns auf den Weg nach Ōkārito, dem vielleicht besten Spot der Südinsel, um einen Kiwi in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen.
Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gelingt das auf einem abendlichen Walk mit "Ōkārito Kiwi Tours", den man spätestens vier Tage im Voraus buchen sollte. Für alle anderen, die nicht so weit im Voraus planen möchten, hält der Campgroundverwalter einen Tipp bereit, wo man evtl. auf einen Kiwi treffen könnte. Vor drei Jahren hatte ich dank seines Tipps tatsächlich das große Glück, einen Kiwi zu sehen. Selbst die meisten Neuseeländer haben ihren Nationalvogel noch nie in freier Wildbahn gesehen.
Wir entschieden uns an diesem Abend für den Sonnenuntergang am Meer:


Der Gletscherflug
Wir verließen Ōkārito und fuhren nach Franz Josef Town. Von dort flogen wir am frühen Nachmittag mit einem Helicopter über die beiden großen Gletscher Franz Josef und Fox - ein außergewöhnliches Erlebnis, reichen die Gletscherzungen doch bis zum Regenwald und das alles in Meeresnähe!
Die Landung auf einem der ca. 2800 neuseeländischen Gletscher war das Sahnehäubchen! Wir liefen über Neuschnee, der gerade mal zwei Tage zuvor gefallen war. Um uns herum nur Schnee, Eis und Gestein. Auf dem Rückweg flogen wir in ungefähr zehn Minuten von 7200 Fuß Höhe runter auf Meereshöhe, eine Qual für meine Ohren! Der Druckausgleich gelang nach vermeintlich überstandener Erkältung überhaupt nicht. Manchmal liegen Freud und Leid ganz dicht beieinander 🥲.





Lake Matheson
Nach dem Flug buchten wir uns auf dem Top 10 Holiday Park Fox Glacier ein. Endlich einmal wieder ein ebener Stellplatz, Waschräume mit Toilette und Dusche und eine Küche - was für ein Luxus!
Abends fuhren wir zum in der Nähe gelegenen Lake Matheson, der in der Morgen- bzw. Abenddämmerung bei möglichst spiegelglattem Wasser fotografiert das neben dem Milford Sound bekannteste Motiv Neuseelands abgibt. Im See spiegeln sich dann - mit etwas Glück - neben anderen Bergen die beiden höchsten des Landes, der Mt. Cook/Aoraki und der Mt. Tasman. An diesem Abend hüllte sich der Aoraki bis zuletzt in Wolken und ließ die Sicht auf seinen Gipfel erst zu, als die Sonne schon untergegangen war. Am Ende des Walks konnten wir die beiden Berge zumindest noch in dem eigens dafür montierten Rahmen fotografieren.
Hier einige Fotos. Eine Entenfamilie, die den See gemütlich überquerte, sorgte beim dritten Foto mit dem Mt. Tasman für bewegtes Wasser.



