Schöne Buchten

Wir verließen Pothià am Donnerstagmorgen und segelten die Ostküste von Kalymnos hoch, vorbei an der Bucht Vathy, bis zu einer namenlosen Bucht mit der Climbing Zone „The Beach“. Kein anderes Schiff lag in der Bucht. Wir steuerten auf den kleinen Sykati Beach zu und waren sicher, unsere Traumbucht gefunden zu haben.

Kurze Zeit später, noch während des Ankermanövers, verspürten wir zahlreiche Bisse an Armen und Beinen. Wir wurden Opfer beißender Fliegen, die Blut brauchten für die Entwicklung ihrer Eier. Rasch holten wir den Anker wieder ein und starteten einen weiteren Versuch im Süden der Bucht mit Blick auf Kletterer und ein einsames Fischerboot.

Ich genoss die Kühle des Wassers, der Juckreiz ließ nach und wir beschlossen, den wenig schönen Strand mit viel Treibgut und angeschwemmten Müll zu ignorieren - bis die ersten Fliegen unser Boot enterten. Also holten wir den Anker ein weiteres Mal ein und freuten uns über etwas später noch einmal aufkommenden Segelwind, der uns an der Insel Leros vorbei …

… bis in die nördliche Bucht „Ormos Plakoudi“ trug. Hier lagen wir gut geschützt bei Südwind. Etwas überraschend lagen hier etliche Segler vor Anker, was aber der idyllischen Ruhe in dieser weitläufigen Bucht keinen Abbruch tat. Auch hier gingen wir noch einmal schwimmen. Das hatten wir in den ersten kühlen Wochen so vermisst!

Am nächsten Tag verlockte uns der länger als erwartet anhaltende Südwind noch einmal nach Patmos zu segeln und dort auf den vorhergesagten Nordwestwind zu warten.

Der Wind wurde aber stetig schwächer, so dass wir schließlich unter Motor fahren mussten. Das tat der guten Laune aber keinen Abbruch:

Wir steuerten die Stavros-Bucht im Südwesten von Patmos an und wollten vor dem Strand Psili Ammos ankern.

War da nicht gerade das vor uns fahrende Segelschiff in der Stavros-Bucht verschwunden? Tatsächlich hatte die Crew die gleiche Idee wie wir gehabt! Noch beim Ankern erkannten wir Iris und Moritz, die drei Tage zuvor unsere Nachbarn im Hafen von Mandraki gewesen waren. Was für ein Zufall! Abends bekamen wir noch Besuch und freuten uns über den netten Austausch. Bei Windstille stand am Morgen dann ordentlich Schwell in der Bucht, was mich nicht vom ausgiebigen Schwimmen abhielt.

Am frühen Nachmittag lichteten wir den Anker …

… und segelten zur Meloi-Bucht in der Nähe von Skala, um in der folgenden Nacht gut geschützt zu sein. Wir liefen die eineinhalb Kilometer in den Ort und trafen - Oliver 😊, den wir in Lipsi wähnten. Die beiden hatten im Hafen angelegt und wollten sich am nächsten Tag das Johanneskloster anschauen. Wir facetimten am Sonntag mit Kindern und Enkeln (Muttertag) und schauten uns das vorletzte Lilienspiel der Saison an. Am späten Nachmittag machten wir uns noch auf den Weg nach Lipsi. Dieses Mal wollten wir nicht im Hafen anlegen, sondern in der kleinen Lieblingsbucht an unserer Fahrradstrecke.
Was gemächlich begann, wurde zum Ritt auf den Wellen: Halber bis raumer Wind mit fünf Beaufort, in Böen sechs und langen, hohen Wellen, die teils aufs Boot klatschten. Gut, dass wir nur zwei Stunden unterwegs waren! Es waren die anstrengendsten des gesamten Törns.
Zu dem Zeitpunkt konnte ich noch filmen.