Südwärts mit Wind von achtern

Am Sonntag, den 27. April segelten wir von Ikaria mit achterlichem Wind zur Insel Arki. Allein mit der Genua kamen wir gut voran. Nach fünfeinhalb Stunden und 27 nautischen Meilen erreichten wir den kleinen Hafen von Arki, einer beschaulichen Insel nördlich von Lipsi.

Wir beschlossen, zur Taverne in der Nachbarbucht zu laufen. Da sollte es, laut der App "Navili", sehr guten Fisch geben. Die Bucht lag in völliger Ruhe vor uns. Leider war es in der Taverne genauso ruhig. Sie war noch geschlossen, wie das meiste auf Arki.

Eine Taverne in der Nähe des Anlegers hatte zum Glück schon geöffnet, so dass wir noch zu einem Abendessen kamen.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Minimarket, um Milch und Brot fürs Frühstück zu kaufen. Eine Bäckerei gibt es auf der kleinen Insel nicht. Leider hatte auch der Supermarkt im April noch geschlossen. So legten wir kurzerhand ab, setzten die Genua und segelten nach Lipsi, denn schon für den Nachmittag war zunehmend starker Nordwind angesagt worden.

In Lipsi angekommen legten wir mit tatkräftiger Hilfe bei ziemlich starken Böen an. Im weiteren Verlauf des Nachmittags gab es noch reichlich Hafenkino und wir versorgten uns reichlich mit Vorräten!
Wegen des starken Nordwindes blieben wir, wie fast alle Boote, einen weiteren Tag in Lipsi und radelten am zweiten Tag über die Insel, um uns fit zu halten.


Die Fahrstraße endete im Nordwesten der Insel an einer Bucht, in der einige Fischerboote lagen. Während unserer kurzen Rast kamen mehrere Fischer und sahen nach dem Rechten. Trotz des starken Windes lagen die Boote aber ziemlich gut geschützt in dieser kleinen Bucht:

Wir machten uns auf den Rückweg und freuten uns auf den Besuch von Manolis Restaurant zusammen mit unseren Bootsnachbarn aus Österreich.

Es wurde ein richtig netter Abend. Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns. Barbara und Aris wollten hart am Wind nach Patmos segeln, wir weiter mit achterlichem Wind nach Leros.

Wir kauften noch Brot, Spinatstückchen und ein Cremestückchen in der erstklassigen Inselbäckerei ein, bevor wir ablegten.
Dieses Mal setzten wir beide Segel, weil der Wind zunächst noch schwach und ein raumer Windkurs möglich war. In den letzten zwei Tagen hatte sich aber eine ziemliche Welle aufgebaut und als der Wind außerhalb der Abdeckung durch die Insel auffrischte, wurde das Halsen nicht einfacher. Bei Böen von sechs Beaufort entschieden wir uns dann, das Groß lieber einzuholen und bis Lakki auf Leros nur mit der Genua weiterzusegeln. Im Hafenbecken von Lakki gingen wir vor Anker. Den Rest des Tages verbrachten wir unter Deck, weil es draußen so ungemütlich war.

Am 1. Mai hatte es sich dann so richtig eingeregnet und wir beschlossen, an diesem Tag nicht weiterzusegeln. Statt dessen wollten wir beim Chandler ein paar Dinge fürs Boot besorgen. Aber überall standen wir vor verschlossenen Türen, selbst beim Chandler in der Marina. Auch in Griechenland wird der 1. Mai gefeiert - wieder was dazu gelernt! Dann also ein Mittagessen in einer freundlichen Taverne an der Hafenpromenade. Ein anderer Skipper, den wir in Lipsi kennengelernt hatten, gesellte sich zu uns und wir kamen in einen regen Austausch, den wir in einem Café fortsetzten. Der restliche Tag verging mit Reparaturarbeiten am und Aufräumarbeiten im Boot.