Wir umsegeln die Mani
Am nächsten Tag ging es für uns schon südwärts am mittleren Finger des Peloponnes. Wenig Wind war vorhergesagt. Um so überraschter waren wir, als wir die Kolokythia Bucht mit nur zwei Schlägen erreichten.
Von Gythio um das Kap Tenaro bis südlich von Kalamata auf der Westseite erstreckt sich die Mani, ein wilder, unwegsamer Landstrich, der einen besonderen Schlag Menschen hervorgebracht haben soll. In der Vergangenheit untereinander zerstritten, was die Wehr-und Wohntürme lebhaft dokumentieren, aber leidenschaftlich und kämpferisch gegen Feinde von außen.


Wir verbrachten zwei Nächte in der weitläufigen Bucht, gingen schwimmen und wanderten, wunderten uns über nächtliche Feuerwerke und besuchten eine uralte Kirche, die der Heiligen Barbara gewidmet war. Den Hinweis gab uns eine Deutsche, die mit ihrer Familie hier lebt und die Kirche in Ordnung hält. Im Gegenzug darf sie Olivenbäume, die im Besitz der Kirche sind, abernten.



Die zweite Nacht lagen wir im östlichen Teil der Bucht vor dem Ort Kotronas, um dem starken Schwell zu entfliehen. Im flachen Hafenbereich und mit Heckanker verbrachten wir eine deutlich ruhigere Nacht.

Als wir am nächsten Morgen die Kolokythia Bucht verließen, war der starke Wind der vergangenen zwei Tage fast eingeschlafen.
Vom Boot aus konnten wir sehen, dass in vielen Orten der Mani noch alte Wohntürme erhalten waren:

Das Wetter war ideal, um nun den südlichsten Punkt des griechischen Festlands, das Kap Tenaro, zu umfahren.

Wir waren noch eine Weile unterwegs, bis wir vor Gerolimenas, ein paar Meilen nördlich des Kaps, vor Anker gingen. Die angenehme Atmosphäre in der engen Bucht, ein kleiner Spaziergang und ein sehr gutes Essen machten den Ort zu einem gelungenen Zwischenstopp.


Am nächsten Tag war der Himmel bedeckt und kein Wind zu spüren. Wir brachten mit dem Besuch der Vlycháda-Höhle Abwechslung in den Tag. Nachdem wir in der Bucht von Pírgos Diroú geankert hatten, setzten wir mit dem Dinghy zur Tropfsteinhöhle über und wurden mit einem Ruderboot 300m über einen unterirdischen Fluss gefahren, was sehr eindrucksvoll war.
Bis Mai dieses Jahres wurde alternativ auch eine längere, über einen Kilometer lange, Fahrt angeboten. Das war aus uns unbekannten Gründen leider nicht mehr möglich. Wir hätten diese sofort gebucht.

Aber auch der anschließende Gang durch diese große Höhle war beeindruckend.

Nach dem Besuch der Höhle fuhren wir noch gut fünf Meilen bis zur nächsten Bucht Ormos Limeni, wo wir vor dem Ort Neo Oitylo einen guten Ankerspot fanden.

Nach dem Abendessen in einer Taverne kamen wir mit der Crew eines in der Bucht liegenden Katamarans ins Gespräch. Oft ist ein solcher Austausch anregend und informativ. Hier hatten wir es beim Skipper mit einem sehr erfahrenen Segler zu tun, der auch auch viele Jahre als Ausbilder tätig war und die Gegend außerdem sehr gut kannte. Er empfahl uns, die Orte Koroni und Methoni zu besuchen. In Kalamata, was unser eigentliches Ziel war, war er noch nie gewesen.
Zurück auf dem Boot überdachten wir unsere Pläne - auch angesichts der Wetterprognose - und entschlossen uns, am nächsten Tag den Messenischen Golf mit Ziel Koroni zu überqueren.
