Zauberhaftes Symi

Zauberhaftes Symi
Blick auf Symi Stadt mit Hafen

In Symi haben wir uns gleich ein wenig verliebt. Nirgendwo anders sind der Ort und der Hafen so eng miteinander verbunden. Der Hafen erstreckt sich in voller Länge über alle drei Seiten der Bucht, während sich die bunten, italienisch anmutenden, Häuser die Hänge hochziehen.

Weit oben - wie so oft - die Ruinen eines venezianischen Kastells oder auch die eine oder andere Kirche. Wir stiegen sowohl zum Kastell als auch zu einer der Kirchen hoch und genossen herrliche Ausblicke.

Die Nachbarbucht Pedi

Als wir am späten Nachmittag des 16. Oktobers in den Hafen einliefen, war Rush Hour.

Der uns zunächst zugewiesene Platz war dann doch nicht verfügbar und so kurvten wir eine halbe Stunde durchs Hafenbecken, bis wir - als eines der wenigen Boote - mit Mouring an der Südseite festmachen konnten.

Neben uns die Kaya Guneri Plus mit Gästen aus New York

Allerdings nur bis zum nächsten Morgen. Dann würden wir, zusammen mit den Nachbarbooten, den Platz für die Fähre räumen müssen. Am Donnerstag machten wir dann an einer Boje fest und fuhren rückwärts an die Kaimauer. Aber zunächst freuten wir uns auf ein leckeres Abendessen. Wir fanden eine nette Taverne mit gutem Essen.

Die besseren Tavernen liegen häufig im Ort versteckt.

Bei unserem Aufstieg zum Kastell tags drauf fiel uns diese alte Windmühle auf, die zu einem besonderen Hotel umgebaut worden war.

Windmill Hotel

Bekannt und wohlhabend wurde Symi durch die Schwammfischerei. Bereits vor 3000 Jahren soll hier nach Schwämmen getaucht worden sein. Die Helden von Troja hätten ihre Rüstungen mit den weichen Schwämmen ausgepolstert, kann man von den Verkäufern erfahren. Der Ursprung der Schwammfischerei liegt in Symi.

Heute stammen die Schwämme aus der gesamten Ägäis.

Schwämme werden in großen Tiefen vom Meeresboden abgeschnitten. Apnoetaucher riskierten ihr Leben bzw. ihre Gesundheit bei diesem riskanten Job. Ab den 1860-er Jahren tauchten die ersten Schwammfischer in primitiven Tauchanzügen mit Helmen, an die Luftschläuche angeschlossen waren.

Im ersten Weltkrieg verboten die damaligen Besatzer, die Italiener, die Schwammfischerei, was in Folge zu einem starken Rückgang der Bevölkerung führte.

In Symi wurde am 8.Mai die Kapitulation der in der Südost-Ägäis verbliebenen deutschen Truppen unterzeichnet. Ein Denkmal am Hafen erinnert bis heute daran.

Am Freitagmorgen unternahmen wir noch eine kleine Radtour die Uferstraße entlang, entdeckten den abgeschiedenen Ort Emporios am Ende der Straße und genossen die unerwartete Idylle dort:

Ministrand in Emporios

Unser letzter Tag in Symi Stadt hätte nicht besser enden können als mit dem 5:1 Sieg der Lilien gegen den 1. FC Köln, dem ersten Heimsieg nach über einem Jahr 🤩!

Ciao Symi!

Am nächsten Tag fuhren wir eine geschützt liegende Bucht im Südwesten der Insel an. Hier verbrachten wir die ruhigste Nacht des gesamten Törns und lernten ein sehr nettes Paar aus New York kennen, die mit ihrem Boot, der Caloo Calay, von Zypern über Rhodos nach Symi gesegelt waren. In der Bucht liegt das Kloster Panormitis, das Wallfahrtsort und religiöses Zentrum zugleich ist.

Kloster Panormitis
Eingang mit Glockenturm
Der Innenhof

Wir waren überrascht, dass nicht nur Ausflugsboote, sondern auch große Fähren diese eher kleine Bucht anliefen. Andere Segler waren das wohl auch. Mit lauter Sirene scheuchte die Fähre einen Katamaran auf, der ihr im Weg war, bevor sie ihren Anker werfen und anlegen konnte - begleitet vom Glockengeläut des Klosters:

0:00
/0:27