Zu zweit von Syros nach Poros
 
                    Am Montag, den 28. September umsegelten wir die Südspitze der Insel Syros und gingen im Hafen von Finikas vor Anker. Am Dienstagmorgen starteten wir schon kurz nach acht, um mit dem angekündigten Wind bis Kythnos segeln zu können. Auf halber Strecke entschieden wir uns, nicht den Fährhafen Mericha auf der Westseite der Insel anzulaufen, sondern Loutra im Nordosten anzusteuern. Nach fünf Stunden und 23 nautischen Meilen fanden wir noch einen geschützten Platz im Hafen, während nachfolgende Yachten teils an der Außenmole festmachen oder ins Päckchen gehen mussten.

Am letzten Septembertag umfuhren wir die Insel Kythnos auf der Nordseite und erreichten schon drei Stunden später die wunderschöne Schmetterlingsbucht nördlich des Fährhafens Mericha. Dies war der ideale Startpunkt für den langen Schlag nach Poros am 1. Oktober und gleichzeitig ein herrlicher Ort zum ausgiebigen Schwimmen.

Nachdem wir zunächst im südlichen Teil der Bucht vor Anker gegangen waren, fanden wir im nördlichen Teil saubereres Wasser und einen schöneren Ankerplatz vor.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker schon kurz vor sechs. Im Dunkeln lichteten wir den Anker und setzten zu dem 45 nm langen Schlag über das Myrtoische Meer nach Poros an.

Während wir zunächst noch unter Motor fuhren, leuchtete der Morgenhimmel in den herrlichsten Farben.

Mit zunehmender Helligkeit erkannten wir die Insel Agios Georgios, die als Peilmarke diente. Sie ist unbewohnt, mit einem riesigen Windpark versehen und lag auf unserer Route. Als wir schon einige Zeit Segel gesetzt hatten, erblickten wir - zum Glück weit voraus - eine Wasserhose, die sich fast eine halbe Stunde hielt. Ein seltener Anblick!

Schon vor Agios Georgios ging’s nur noch unter Motor weiter. Wir nutzten die mehr als achtstündige Überfahrt, um ein wenig Wäsche mit der Hand zu waschen. Als wir in die lange Hafeneinfahrt von Poros einschwenkten, war die Wäsche schon getrocknet.

An einem Knick der Kaimauer fanden wir glücklicherweise noch einen Anlegeplatz. Später wurden wir von der Hafenmeisterin aufgefordert, uns näher beim Nachbarboot zu vertäuen, da noch etliche Yachten einen sicheren Platz vor den angekündigten starken Südwinden suchten und so ein weiteres Boot hier anlegen könnte.

Die Anlegeversuche zweier Boote scheiterten. Der Winkel in der Kaimauer und das auf der anderen Seite längsseits liegende Schiff, ließen einem breiteren Boot keine Chance. Das nächste wollte mit dem Bug voraus anlegen, nachdem es den Buganker im Hafenbecken geworfen hatte. Kopfschütteln rundherum. Der Skipper der längs liegenden Yacht verhinderte weitere Versuche, in dem er kurzerhand eine Leine über Eck spannte. Wir verbachten einen entspannten Abend in der Garden Taverne, die uns unser italienischer Nachbar empfohlen hatte.
Am nächsten Morgen war Bootsputz angesagt, denn mittags erwarteten wir Freunde aus Darmstadt an Bord. Ein guter Zeitpunkt, euch mal mit unter Deck zu nehmen:

Auf der Backbordseite Skippertisch, Kühlschrank, Herd mit Backofen und Spüle, auf der Steuerbordseite zunächst das Badezimmer, dann die Sitzgruppe mit Tisch, hinter der vorderen Tür verbirgt sich die Bugskabine.

